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Westfälisches Archivamt LWL, 14.06.1912, 130/310

Protokoll des IV. Landgemeindetages

IV. Landgemeindetag für die Provinz Westfalen am 14. und 16. Juni 1912 in Münster i.W.

I. Freitag, den 14. Juni nachmittags 4 Uhr im Rathaussaale.

  1. Eröffnung und Begrüssungen, [usw.]

II. Samstag, den 15. Juni vormittags 9 1/2 Uhr.

  1. Beschaffung von Kinematographen durch die Gemeinden im Interesse der Jugendpflege, [usw]

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  1. Beschaffung von Kinematographen durch die Gemeinden im Interesse der Jugendpflege.

Ich bitte den Herrn Professor Dr. Sellmann. uns jetzt über diese Angelegenheit seinen Vortrag zu hatten.

Professor Dr. Sellmann-Hagen.- Die Kinematographen schiessen wie Pilze aus der Erde. Überall in den Städten findet man sie in grosser, stets zunehmender Zahl. Gross-Berlin zählt schon gegen 300 Kinos. Die tägliche Besucherzahl der Kinos in Deutchland wird auf 2-3 Millionen geschätzt, heute dringen sie überall, auch schon in die Landgemeinden vor. Wegen der grossen Verbreitung dieser Kinos und wegen der Wichtigkeit der Sache lohnt es sich sicher, sie auch einmal hier auf dem Westfälischen Langemeindetage zu besprechen.

Zunächst die Frage: Wie sollen sich die Landgemeinden gegenüber den Kinos verhalten? Die Errichtung von Kinos scheint zunächst einen Vorteil für die Gemeinden zu bedeuten: nehmen sie doch die Kinosteuer ein. Jede Gemeinde setzt diese Lustbarkeitssteuer fest und zieht sie ein. Man hat drei Arten von Kinosteuern: erstens die Pauschalsteuer, die etwa nach der Grösse des Raumes für eine bestimmte Zeit erhoben wird, etwa 3 Mark für den Vorstellungstag bei einem Raume, der bis 100 Personen fasst, und für jedes angefangene Hundert 2 Mark mehr; zweitens die Kartensteuer, die von jeder Eintrittskarte einen bestimmten Prozentsatz erhebt, etwa 10 %; drittens die Doppelsteuer, die eine Pauschal- [Pauschalsteuer] und eine Kartensteuer erhebt. Eine solche Doppelsteuer erheben z. B. Schöneberg und Nixdorf. Es ist wünschenswert, dass die Gemeinden in dieser Steuerfrage auf dem Posten sind. Es empfiehlt sich auch, eine zahlenmässige Übersicht der Kinosteuern der einzelnen Gemeinden aufzustellen und zu veröffentlichen. Die Stadtgemeinden sind mit dieser Steuer zumeist zu spät gekommen, während die Kinopächter und -Besitzer [Kinobesitzer glänzende Einnahmen hatten. Es ist wertvoll, dass sich die Landgemeinden rechtzeitig über diese Steuerfragen klar werden.

Der finanzielle Gewinn dieser Steuer war aber teilweise für die Städte nur scheinbar, weil infolge des Rückganges des Besuches des städtischen Theaters ein um so grösserer Zuschuss sich hierfür nötig machte. Als Beispiel hierfür nenne ich Münster. Für Landgemeinden besteht eine derartige Gefahr nicht.

Allein für die Beurteilung der Kinofrage kommen auch ideelle Gesichtspunkte in Betracht. Darüber sind wir uns wohl alle klar, dass der Kinematograph an und für sich ein Kulturfortschritt bedeutet, ebensogut wie die Photographie: denn er ist nichts anderes als "lebende Photographie". Allein der Kinematograph zeigt noch allgemein solche Auswüchse, dass man ihn mit Recht als Verdummungs- [Verdummungsinstitut] und Verbildungsinstitut bezeichnen kann. Der Kenner der Sachlage wird mir beipflichten. Besonders gefährlich ist das Kino der Jugendpflege gegenüber geworden. Überall, auch in der Provinz Westfalen, regt sich laut und vernehmlich das Bestreben, unsere Jugend vor allen schädlichen Einflüssen zu wahren und sie durch eine wohlorganisierte Jugendpflege zu sittlich-religiöser Kraft, zur Selständigkeit [Selbständigkeit] und zu vaterländischer Gesinnung zu führen. Ein Feind tritt uns dabei hindernd in den Weg, und das ist das Kino, wie es heute zumeist noch beschaffen ist. Es hält stundenlang unsere Jugend im dunklen, rauchigen und dunstigen Saal fest, gefährdet dadurch die Gesundheit, verdirbt die Augen und macht nervös. Durch all dass geistlose, was das Kino bietet, macht es oberflächlich und geistlos. Es schwächt die Sittlichkeit durch die Sensationsdramen, die oft in krimineller und sexueller Beziehung nicht einwandfrei sind. Es raubt den ruhigen und klaren Wirklichkeitssinn durch die wilde Phantastik der Stücke. Es erzieht nicht im vaterländischen Sinne, weil zuviel Ausländisches, süssliche Sentimentalität, prickelnde Pikantem und burleske Albernheit in den ausländischen Films bietet. Besonders ist das Kino auch gefährlich durch die schreienden Reklamebilder. Das muss anders werden, und das erkennt man jetzt überall.

Doch wie ist hier am erfolgreichsten vorzugehen? Das Zweckmässigste wird es sein, uns den Feind zum Freunde zu machen, indem wir energisch für die Reform des Kinos tätig sind. Wir müssen uns das Kino zum Bildungsinstitut umgestalten. In dem Kino stecken grosse Bildungsmöglichkeiten, wenn es reformiert wird, wenn es dem Masseninstinkt und der Privatspekulation entwunden wird, wenn es irgendwie abhängig gemacht wird von der Bildung und der Gemeinde, wenn eventuell Gemeindekino errichtet werden. Eine jede Gemeinde wird darauf bedacht sein, die Bildung der Gemeindeglieder zu heben und ihre Erholung und ihr Vergnügen zu veredeln. Die grossen Städte errichten Museen, Bibliotheken, Theater. Kleinere Gemeinden können derartige Institute nicht gründen: aber sie können ohne allzu viel Geldmittel ein Gemeindekino schaffen. Unter Umständen kann sich ein derartiges Institut finanziell selbst erhalten. Natürlich muss dieses kinematographische Theater so eingerichtet sein, dass es gleichzeitig als Versammlungslokal und auch für Vorträge und für Lichtbilder benutzt werden kann. Vor allen Dingen verhütet man dadurch, dass die Gemeindeglieder ihr Geld in die Nachbarstadt in das Kino tragen. Besonders gross ist die Zahl solcher Kinobesucher vom Lande in den Städten Samstags und Sonntags.

Kann eine Gemeinde sich ein eigenes Kino nicht leisten, so ist ein Wanderkino für die Provinz oder für einzelne Teile der Provinz ins Auge zu fassen. Ein Provinzialtheater hat sich, soweit ich unterrichtet bin, in Westfalen nicht halten können. Ein Kinotheater dagegen wird eine bessere Zukunft haben. Wünschenswert wäre es, wenn man auch innerhalb der Provinz eine Filmverleih-Zentrale gründete. Dadurch wäre man doch eher in der Lage, direkt auf die Filmfabrikation einzuwirken und sich wirklich gute Films zu verschaffen. Ich denke dabei hauptsächlich auch an heimatkundliche Films (Films mit Bildern aus der Provinz, Trachtenbilder, Festaufnahmen, Landschaftsbilder, Sitten, Gebräuche, Industrie, Natur- [Naturdenkmäler] und Kunstdenkmäler). Es dürfte die Aufgabe gerade der Landgemeinden sein, Heimatkunde und Heimatkunst zu pflegen. Man wird später auch an Filmbibliotheken, an Filmarchive innerhalb der Gemeinde oder innerhalb der Provinz denken müssen, wo man die guten Heimatfilms als geschichtliche Dokumente aufbewahrt.

Was für Nutzen wird aus den Gemeindekinos erwachsen? Zunächst wird man auf dem Lande das Kino für Schulzwecke verwenden. In manchen Städten hat man schon in dieser Beziehung Versuche gemacht, z.B. in Mannheim, Hannover, Hamburg, Altona, und Brüssel. Der Kinematograph ist eine billige Lehrkraft, der die Aufmerksamkeit von Hunderten von Schülern stundenlang durch seine lebendige Anschaulichkeit fesseln kann, besonders auf naturwissenschaftlichem und geographischem Gebiete. Wir haben schon sehr wertvolle Films dieser Art, wie z.B. der Katalog der Lichtbildern von M.-Gladbach beweist. Des weiteren kann der Kinematograph in besonderer Weise für die Jugendpflege nutzbar gemacht werden. Überall, wo Bewegung in Natur- [Naturleben] und Menschenleben gezeigt werden soll, ist der Kinematograph, der "Schreiber der Bewegung

an seinem Platze. Es können Bilder aus dem Vaterlande und aus weiter Ferne, Bilder aus dem Wirtschaftsleben und aus der Industrie, Militärs und Marinebilder, Bilder von Sport und Spiel vorgeführt werden. Kommt an entsprechenden Stellen das wirksame, passende Wort hinzu, so wird der Kinematograph Bildungsfaktor ersten Ranges. Endlich kann der Kinematograph zum Bildungsmittel für die ganze Gemeinde gemacht werden, wenn man bei der Auswahl der vorzuführenden Films sich nicht durch die Sensation, sondern durch echtes Bildungsstreben leiten lässt. Der Kinosaal kann in hervorragender Weise der Platz für die Unterhaltung Belehrung der Gemeinde werden.

Der Kinematograph hat sich in den 16 Jahren seines Bestehens im Schnellzugstempo ausgebreitet. Bei dieser Verbreitung waren nur Masseninstinkt und Privatspekulation massgebend. Der Kinematograph wird sich weiter entwickeln. Es ist daher notwendig, dass nun endlich auch der Gebildete und die Behörde dabei ein Wörtlein mitsprechen, damit diese wertvolle Erfindung endlich auch zum Segen unserer Jugend, unseres Volkes und unseres Vaterlandes ausgenutzt wird, und damit endlich die Gefahren, die von seiten des heutigen Kinos vor allen Dingen unserer Jugend drohen, beseitigt werden. -

Der Vortragende, der durch seine Schrift "Der Kinematograph als Volkserzieher?" (erschienen als 470. Heft des "Pädagogischen Magazins", Verlag von Hermann Beyer u. Söhne. Langensalza. Preis 40 Pfg.) bereits an die Öffentlichkeit getreten ist, stellte zum Schlusse seiner Ausführungen folgende Thesen auf:

1, Auch die Landgemeinden müssen bei der überraschend schnellen Ausbreitung der Kinematographen der Kinofrage ihr erhöhtes Interesse zuwenden.

  1. Sie müssen von vornherein auf eine angemessene Kinosteuer Bedacht nehmen.

  2. Sie müssen bestrebt sein, die Gefahren, die durch Bild und Film besonders unserer Jugend drohen, in jeder Weise (durch Aufklärung. Zensur, Verordnung usw.) zu verhüten.

  3. Es ist die Gründung von Gemeindekinos, die keine grossen finanziellen Opfer fordern, in Erwägung zu ziehen. Diese Institute sind zu verwerten: a) im Interesse der Schulen (naturwissenschaftlicher, geographischer Unterricht), b) zugunsten der Jugendpflege (Bilder aus Nah und Fern, Industrie. Wirtschaftsleben, Sport, Spiel, Militär- [Militärwesen], Marine- [Marinewesen], Flugwesen), c) zur Unterhaltung Belehrung der Gemeindeglieder.

  4. Die Errichtung eines Wanderkinos, einer Filmverleih-Zentrale und eines Provinzial-Filmarchivs (für heimatkundliche Filme) ist ins Auge zu fassen.

  5. Zur Untersuchung dieser Fragen ist eine Kommission zu ernennen.

Der Vortrag wurde mit lebhaften Beifall und Händeklatschen aufgenommen.

Vorsitzender: Meine sehr verehrte Herren! Der lebhafte Beifall beweist, dass die Ausführungen des Herrn Referenten allgemeinen Anklang gefunden haben und ich darf mich wohl als ermächtigt ansehen, dem Herrn Professor unsern herzlichsten Dank dafür auszusprechen. Der Vortrag war sowohl inhaltlich ganz vorzüglich wie er sich auch durch eine prägnante Kürze auszeichnete. - Ich benutze diese Gelegenheit, auch noch den inzwischen erschienenen Herrn Reichstagsabgeordneten Herold zu begrüssen.

Ich stelle nunmehr die Ausführungen des Herrn Professors Sellmann zur Besprechung und erteile zuerst das Wort dem Herrn Generalsekretär Kuth.

Generalsekretär Kuth-Cöln: Meine verehrten Herren! Ich möchte Ihnen zunächst eine Einzelheit mitteilen, die Ihnen so recht zeigt, in welcher Weise die Filme eigentlich fabriziert werden. Ich habe mich auch mit der Frage der Kinematographen beschäftigt und einiges Material gesammelt. Dabei fiel mir vor einiger Zeit eine Zeitschrift: "Das Lichtbildtheater. Einziges offizielles Organ des Schutzverbandes "Deutscher Lichtbildtheater" in Hände. Da habe ich denn in Nr. 25 folgende Notiz gefunden: Der ungeheure Aufschwung, den unsere Kinematographie erfahren hat, das stete Wachsen der "Kientöppe", die den Besuch selbst besserer Theater beeinträchtigen, machen sich auch in unserer Stadt - es handelt sich hier um Landsberg - bemerkbar. Denn nicht nur, dass in ganz kurzer Zeit hier 5 Kinematographentheater entstanden respektive noch im Entstehen begriffen sind, nein, es soll auch eine Kinostation, eine Zweigniederlassung der grossen Welt-Kinematographen-Firma "Dujon Kopenhagen" hier errichtet werden. Dass die Firma gerade auf Landsberg als Domizil für ihre Kinostation verfallen ist, hängt folgendermassen zusammen: In den fünfziger Jahren wohnte in der Baderstrasse, in der Nähe der Synagoge, ehe die Bahn gebaut wurde, eine ehrsame Schuhmacherfamilie Grabiewski. Diese Familie bestand aus Vater, Mutter, 3 Knaben und 2 Mädchen. Der Vater hatte seine liebe Not, obwohl die Frau noch etwas in Aufwartestelle mit verdiente, seine Familie redlich durchzubringen. Einer der 3 Jungens war ein geweckter Knabe, der in der Schule alles spielend lernte, aber ein durch und durch geriebener Bengel. Die Warthe war sein Feld; hier war er Strandräuber in des Wortes verwegenster Bedeutung. Hinter dem damaliges alten Salzhause baute er sich eine Höhle und oft genug musste ihn sein Vater des Abends mit dem Knieriemen nach Hause holen. Aus den Heringsbuden und aus den kleinen Kähnen, die von Zahnloch, Zechow usw. mit Kohlen, Mohrrüben usw, nach Landsberg kamen, schleppte er grosse Vorräte in diese Höhle und brandschatzte Schiffer und Botsleute [Bootsleute] in ausgiebiger Weise. Mit zwei anderen Taugenichtsen packte er die erbeuteten Esswaaren in einen kleinen Kahn eines Schiffers und alle drei schwammen die Warthe hinunter nach Küstrin, um auf die See zu gehen. Sie wurden alle hier festgenommen und wieder nach Landsberg expediert, Als er nun aus der Schule entlassen war, sollte er zu einem Schlossermeister in die Lehre kommen und 5 Jahre lernen. Dieser Meister war aber als äusserst streng bekannt. Dann mag dem Knaben wohl auch die lange Lehrzeit nicht gepasst haben, kurz eines Tages war unser Wilhelm verschwunden und trotz eifrigen Nachforschens war jahrelang nichts von ihm zu hören, sodass er in der Familie Grabiewski als verschollen galt. Er scheint aber in der Welt sein Glück gemacht zu haben und tauchte später plötzlich als Inhaber der Kopenhagener Weltfirma Dujon auf. Die Anhänglichkeit an seine Vaterstadt mag ihn auf den Gedanken gebracht haben, gerade Landsberg für seine Kinostation auszuersehen. Hiesige Agenten haben bereits ein Terrain von 24 Morgen hinter der Hohmzollernstrasse auserwählt. Die Firma will hier eine kleine Stadt errichten, in welcher eine aus 200 Personen bestehende Truppe die Unterlagen für die aufzunehmenden Films bildet. Diese Truppe führt nicht nur zerlegbare Häuser und Hütten mit sich, sondern verfügt sogar über einen bedeutenden Tierpark aus Löwen, Hyänen, Wölfen, Leoparden und allen möglichen Vögeln bestehend, die zu den verschiedensten Aufnahmen Verwendung finden. Die Kommissare der Firma haben erklärt, dass die hiesige Gegend sich ganz vorzüglich für ihre Zwecke eignet, namentlich würden sie viele Aufnahmen in der Gegend von Zanze, auf dem Wege von Zanztal nach der Friedeberger Bürgerheide usw. machen, weil sie hier ein prachtvolles Terrain dazu haben und hier ihre wilden Tiere in den Schluchten recht zur Geltung kämen, auch der Teil des Zanziners, wo die Gembdbrücke, die prächtig für Selbstmorddarstellungen passt, die beiden Schluchten verbindet.

Ja meine Herren, so weit ist es gekommen, das sind die Leute, die heute unser Volk mit Kinematographischen Darstellungen versorgen, das heisst, wenn auch nicht geradezu immer, so doch wohl in den weitaus meisten Fällen. Es ist das auch eine Aufgabe der Gemeinden, dafür zu sorgen, dass durch derartige Leute unser Volk nicht verroht und verbildet wird. Gerade die so oft angekündigten "tief erschütternden Dramen, Sensattons-Dramen" und wie sie alle heissen mögen, sind nichts anderes als eine bunte Mischung von Rohheit, Sentimentalität und Albernheit. Davor muss unser Volk geschützt werden, das ist eine Aufgabe der Gemeinden. Es wäre nun nicht für jede Gemeinde das Rechte, es so zu machen wie die Gemeinde Eichel, die ein Kinotheater in eigener Regie hat. Eine ganze Reihe von Gemeinden werden sich auf andere Weise helfen müssen und da möchte ich das unterstreichen, was Herr Professor Sellmann bezüglich der Wanderkinos vorgebracht hat, dass der Rheinisch-Westfälische Gemeindeverband erwägen möchte, ob es nicht möglich wäre, eine wandernde Kinoeinrichtung zu beschaffen und einen Unternehmer dafür anzustellen. Der würde dann mit dem Kino von Ort zu Ort wandern und die Gemeinden müssten dann selbstverständlich die Kosten tragen. Ja, meine Herren, so liesse sich die Sache vielleicht einrichten. Die Gemeinden müssten dann bei der Finanzfrage Entgegenkommen beweisen. Denn der Verband Rheinisch-Westfälischer Gemeinden ist nicht leistungsfähig genug. Es ist das ein ganz eigenartiger Verein, der einen einmaligen Betrag, aber keine Jahresbeiträge erhebt. Die Kassenverhältnisse sind deshalb nicht besonders glänzende und der Verband könnte sich besondere Kosten dafür nicht auferlegen, die müssten schon von den Gemeinden übernommen werden. Vielleicht haben auch die Herren Vertreter der Staatsbehörden, die Herren Landräte dafür Mittel übrig. Dann würde es auch selbstverständlich nötig sein, den Herrn Minister des Innern für diese Angelegenheit zu erwärmen. Es wäre vielleicht möglich, dass aus dem Fonds für Jugendpflege ein ev. Defizit gedeckt werden könnte.

Vorsitzender: Das Wort hat Herr Amtmann Wolf-Halle:

Ich möchte bei dieser Angelegenheit noch auf einen Punkt hinweisen und das ist die Frage der Konzessionierung der Kinos. Ich meine, wenn uns geraten wird, das Kino als Gemeindeinstitut einzurichten, dann ist es doch auch wohl selbstverständlich, dass die Bedürfnisfrage dabei erörtert werden muss. Würde das nicht geschehen, dann würden die Gemeinden viel zu sehr unter der Konkurrenz der Privatinstitute zu leiden haben. Die Konzessionsfrage ist daher bei dieser Angelegenheit eine äusserst wichtige Frage.

Vorsitzender: Das Wort hat Herr Amtmann Berkermann.

Amtmann Berkermann-Eickel: Meine Herren! Die Bedürfnisfrage ist kürzlich im Reichstage auch gestreift worden. Es ist möglich, dass die Bedürfnisfrage für derartige Theaterunternehmungen eingeführt wird. Ich sage, es ist möglich, aber wahrscheinlich ist es nicht: denn man wird sich mit Händen und Füssen dagegen wehren. Wir haben dann bald auch eine Bedürfnisfrage für alle möglichen Vergnügungen. Die Bedürfnisfrage allein macht es auch nicht. Für die Mehrzahl der Kinos ist die Frage der Lustbarkeits-Abgaben von grösserer Bedeutung. Wenn diese hoch genug bemessen sind, dann kommen sie uns schon nicht. Sie haben damit also einen Preisregulator in der Hand. In Wanne erhält man von einem Kino pro Tag 20 Mark Lustbarkeitssteuer, das macht 7200 Mark im Jahre. Wie hoch ist denn nun der Beschaffungspreis eines Kinos? Ein Kinotheater mit seiner ganzen Einrichtung ohne die Ausgaben für die Films kostet ganze 2600 Mark. Für 2600 Mark bekommen Sie eine erstklassige Einrichtung, Sie müssen dies wissen, wenn Sie die Kosten mal bestreiten wollen. Als man kürzlich in meiner Gemeinde ein Kino neu einzurichten suchte, - es waren das auswärtige Herren - kam mir der Gedanke, das können wir auch selbst machen. Ich knüpfte Beziehungen zu der Lichtbilderei in M.-Gladbach an. Wir sind hingegangen und haben uns den Betrieb angesehen. Der Herr Generalsekretär war auch dabei. Es wurde uns in der liebenswürdigsten Weise dort alles gezeigt und so gingen wir denn weiter vor und haben nun ein Gemeindekino anzuschaffen beschlossen. Wir wollen dabei gerade nicht verdienen, aber nach Möglichkeit auch nicht zusetzen. Die Schwierigkeit bei der ganzen Sache liegt in der Beschaffung der Films. Die dänischen Films sind die schlechtesten. Die minder guten Films werden leider in Deutschland selbst hergestellt und die besseren Films kommen von der Firma Pathé frères in Paris. Lassen Sie uns bei dieser Firma einen Augenblick bleiben. Die Firma Pathé frères in Paris hat über die ganze Erde ihre Angestellten, die überall geeignete Aufnahmen vorbereiten müssen. Sie kauft beispielsweise alte abgetriebene Karrengäule auf und lässt sie dann bei Ostende von einer Anhöhe hinunter ins Meer springen. Diesen Moment halten sie auf den Films fest. Sie finden dasselbe auch bei den amerikanischen Gesellschaften. Keine bringt aber das, was wir haben müssen, gute Darstellungen aus unserer vaterländischen deutschen Geschichte. Auch dafür ein Beispiel. Wir haben einen evangelischen Kreisschulinspektor, der früher in Barcelona war und mir folgenden Vorfall mitgeteilt hat: Eines Tages kommt da in einem Kino in Barcelona ein Film zur Darstellung, der eine recht schaurige Geschichte aus unserm letzten grossen Kriege vorführt. Preussische Soldaten haben ein Kind ermordet. Die Leiche dieses Kindes wird nachher von dem Vater aufgefunden. Dieser beschliesst nun, Rache zu nehmen und ladet 6 oder 7 Krieger zu sich ein und vergiftet sie. Um die Sache noch vollständiger zu machen, umstellt er den Kindersarg mit Lichtern und legt die toten Krieger dann Kopf an Kopf um den Kindersarg.

Die dortige deutsche Kolonie hat sich selbstverständlich darüber aufgeregt und beschwerdend an die zuständige Stelle gewandt, worauf dann die weitere Darstellung dieser [dieses] Films verhindert wurde. Und diese Firmen, die solche Sachen bringen, unterstützen wir ganz bedeutend mit jährlich 6-7 Millionen Mark dadurch, dass wir die elnigermassen brauchbaren Films kaufen müssen.

Wenn Sie meinen, allein ein Kino nicht einrichten zu können, so können sich mehrere Gemeinden zusammentun und ein Wanderkino beschaffen. Es ist ja nicht nötig, dass man ein Geschäft dabei macht, aber zusetzen wollen wir auch nicht. Man kann eben keine höheren Preise zahlen lassen, wie das in anderen Geschäften geschieht; aber den grössten Teil der jungen Leute und Eingesessenen aus der Stadt zurückzuhalten und ihnen Gelegenheit geben, sich auf schöne, billige und gute Art und Weise in der eigenen Gemeinde zu amüsieren, ist doch sehr wertvoll. Meine Herren

Man könnte gegen die Auswüchse sagen: Wofür ist die Polizei da, die könnte dafür sorgen, dass Ungehöriges fern bleibt. Ja, die Polizei ist, das ist ja bekannt und ich darf es hier auch wohl sagen, das Mädchen für alles. Der sollte man doch auch nicht noch damit kommen, denn damit kommt man nicht viel weiter. Wir sind dazu übergegangen und haben eine Kommission gebildet. Ich habe Herren beider Konfessionen aus meiner Gemeinde dafür gewonnen. Diese Herren gehen freiwillig und unerkannt ins Kino und stellen dort ihre Beobachtungen an. Ich bin bei dem Besitzer auf ziemliches Entgegenkommen gestossen. Das ist aber nicht immer so. Besser ist es, wenn man die Sache in eigene Regie übernimmt und es wäre wünschenswert, dass wir heute eine Kommission wählten, die die ganze Frage unter Hinzuziehung von einigen Herren Landräten und Anderen prüft. Ich bin überzeugt davon, dass uns auch die Herren Regierungs-Präsidenten in dieser Angelegenheit unterstützen werden. Die Geldfrage darf dabei keine ausschlaggebende Rolle spielen. Was sind ein paar tausend Mark gegenüber den wichtigen Interessen, die in Frage kommen. Ich schlage daher vor, eine Kommission zu wählen, die die Frage eingehend prüft und die uns zeigt, welchen Weg wir gehen sollen. Für diese Kommission bringe ich in erster Linie Herrn Landrat Luckhaus in Hörde in Vorschlag. Der Herr Landrat bringt dieser Sache ein grosses Interesse entgegen. Dann schlage ich vor, auch die Kreisausschüsse für diese Frage zu interessieren. Meine Herren! Die Kreiskomnumalkassen können auch hierfür mal in den Beutel greifen; jedenfalls ebenso gut, wie die einzelnen Gemeinden. Die können sich auch bei dieser Sache ganz gut mit ein- [eintausend] oder zweitausend Mark beteiligen.

Ich möchte Ihnen dringend empfehlen, dass wir diese eingehenden Verhandlungen nicht so vorübergehen lassen, ohne dass wir wenigstens einen Versuch unternehmen.

Wir haben uns dann die Lichtbilderei in M.-Gladbach angesehen und den besten Eindruck davon bekommen. Sie ist nicht konfessionell, sondern eine Einrichtung, die im Interesse unseres ganzen Volkes geschaffen ist. Man kann die Films dann auch einzelnen Vereinen zur Verfügung stellen, z.B. für die Krieger- [Krieger-Vereine] und Arbeiter-Vereine. In M.-Gladbach wurde uns beispielsweise vorgeführt, wie eine Nachtigal ihre Jungen füttert. Das war etwas, was die meisten unserer Eingesessenen noch nicht gesehen haben und wunderschön.

Ich unterstütze den Antrag des Herrn Referenten, eine Kommission zu wählen. Dann bekommen wir für die weiteren Verhandlungen eine greifbare Unterlage.

Landrat Luckhaus-Hörde: Meine Herren! Ich habe mich allerdings für die Sache sehr interessiert und ich begrüsse daher die Ausführungen des Herrn Professor Sellmann aus Hagen. Er führte uns die einzelnen Gesichtspunkte, die einzelnen Nachteile die mit den Kinos verbunden, in recht zutreffender Weise vor und ich kam bei diesem Vortrage auf den Gedanken, dass es sicher wertvoll und ein guter Gedanken ist, Gemeinde-Kinos einzurichten. Der Herr Amtmann Berkermann hat Ihnen bereits vorgetragen, wie die Sache gedacht ist. Ich bin auch der Ansicht, dass gerade auch von den Gemeinden in dieser Sache viel geschehen könnte. Ich weiss nur nicht, wie die Kreisausschüsse sich zu dieser Frage stellen werden. Trotzdem glaube ich, dass auch die Kreisausschüsse nicht versagen werden. Ich habe mir gedacht, dass man diese Angelegenheit in der Kommission für die Jugendpflege zur Sprache bringe. Ich kann Ihnen sagen, dass man gerade in den Kreisauschüssen für die Jugendpflege wohl das meiste Entgegenkommen finden wird. Die Übernahme von Kinoveranstaltungen muss mit der Jugendpflege verbunden werden. Ich kann diesen Antrag, eine Kommission zu bilden, nur begrüssen. In dieser Kommission wird mancherlei zu besprechen sein, ehe man die Sache praktisch einrichten kann. Man muss da mit den einzelnen Gesellschaften in Verbindung treten und so mancherlei andere Fragen sind da zu regeln. Das kann ich schliesslich auch noch sagen, der Kreisausschuss in Hörde wird auch bei dieser Sache seine Hülfe nicht versagen.

Landrat Geheimrat Plenio-Burgsteinfurt: Meine Herren! Was ich Ihnen zu sagen hatte, dass hat im Wesentlichen bereits mein Herr Vorredner ausgeführt. Ich möchte mich daher diesen Ausführungen ganz anschliessen. Es war auch mein Gedanke, dass man diese Angelegenheit mit der Jugendpflege in Verbindung bringen könnte. Da die Kassenverhältnisse der einzelnen Gemeinden wohl meistens nicht so sind, dass sie diese Sache selbst machen können, so halte auch ich den Gedanken des Herrn Kollegen Luckhaus für die beste Lösung, diese Sache mit der Jugendpflege zu verbinden. Ich begrüsse es daher, heute eine Kommission zu wählen. Diese müsste einen Organisationsplan entwerfen und dann an die einzelnen Kreisausschüsse herantreten. Ich glaube, dass die Kreisausschüsse ihre Mitwirkung nicht versagen werden. Was nun die vorher angeschnittene Bedürfnisfrage anbetrifft, so glaube ich, dass in dieser Beziehung die Privatunternehmer, die Kinounternehmer den Theaterdirektoren gleichzustellen sind. Ein Theaterdirektor bedarf für sein Theater einer gewerblichen Konzession deren Erteilung an einer Prüfung der finanziellen und sittlichen Qualifikation geknüpft ist. Eine derartige Konzession würde für diese Angelegenheit angebracht sein. Im übrigen freue ich mich, dass der Herr Reichstagsabgeordnete Herold unserer Verhandlung beigewohnt hat und unsere Stimmung zwecks Verwertung im Reichstage erfahren hat, die, wenn es sich eben gesetzlich ermöglichen lässt, eine Bedürfnisfrage in dieser Beziehung einzuführen, für wünschenswert hält. (Bravo).

Vorsitzender: Das Wort hat Herr Bürgermeister Heynen.

Bürgermeister Heynen-Friemersheim: Meine Herren! Ich möchte mal anregen, ob es nicht richtig wäre, die Einrichtung von Kinos vom Verbande der Rheinisch-Westfälischer Gemeinden aus zu machen. Ich begrüsse dankbar die Besprechung dieser Frage und ich freue mich, dass von seiten der Westfälischen Gemeinden dieser Frage so grosses Interesse entgegengebracht wird. Ich würde es sehr gerne sehen, wenn auch in diesem Falle die Rheinisch-Westfälischen Gemeinden Hand in Hand gingen.

Amtmann Wolf-Halle i.W.: Meine Herren! Mit der Schaffung von Kinematographen für unsere Gemeinden kann ich mich nicht direkt einverstanden erklären. Ich verkenne deshalb den Wert eines guten Kinos nicht. Sie müssen bedenken, wenn wir unserer Jugend kinematographische Vorführungen verschaffen, dann bekommen sie Geschmack an der Sache. Wenn nun das Kino nach einem anderen Ort zieht und unsere Jugend dann nicht mehr Gelegenheit hat, unser Kino zu besuchen, dann zieht sie des Sonntags ganz gewiss in die Stadt. Wir erreichen dann mit der Sache das, was wir eigentlich verhindern wollen. Deshalb trage ich Bedenken, der Gründung eines Gemeindekinos zuzustimmen. Gewiss, wenn die Landgemeinden sich zusammenschliessen, dann sind die 2600 Mark für die Einrichtung eines Kinos nicht zu viel, aber wenn da doch nicht das, was wir wünschen, erreicht wird, dann können wir das Geld besser anwenden.

Professor Dr. Sellmann-Hagen: Meine Herren! Ich möchte Ihnen herzlich danken, dass Sie mit so grossem Interesse dieser Frage nachgegangen sind. Ich habe lange schon auf diesem Gebiete gearbeitet. Das Verantwortlichkeitsgefühl für unser deutsches Volk hat mich ins Kino getrieben, das hat mir gesagt: da, wo so viele tausend hineinlaufen, da musst du auch einmal hinein gehen, um selbst zu sehen, was für geistige Kost unserm deutschen Volke da geboten wird. Aus diesem Gefühl hinaus bin ich ins Kino gekommen, habe mich um die Sache gekümmert und bin allmählich Fachmann geworden. Ich habe bereits vor einem Jahre in Gelsenkirchen über diese Sache gesprochen und habe da dieselben Forderungen erhoben wie heute. Es war mir eine Redezeit von 13 bis 15 Minuten gegeben, ich habe mich daher kurz fassen müssen, ich hätte über diese Sache wohl stundenlang reden können. Wenn ich Ihnen auch nur in Kürze habe einige Gedanken vortragen können, so möchte ich doch wünschen, dass das Interesse für gute Kinos, die im Interesse unserer Jugend notwendig sind, auch bei Ihnen gefördert wird, dass die Thesen, die ich Ihnen vorgeführt habe, auch Ihre Unterstützung finden. Sie alle, namentlich auch diejenigen von Ihnen, die heute zum ersten Male von dieser Sache hören und an sie herantreten, möchte ich bitten, dazu beizutragen, dass der Verbildung und Verrohung unseres Volkes durch schlechte kinematographische Darstellungen entgegengetreten wird. Wie kann man nun dieser Kinoseuche, so darf man sie wohl benennen, am wirksamsten entgegentreten? Ich habe zur Beantwortung dieser Frage damals in Dortmund folgendes gesagt:

  1. Durch Aufklärung des Volkes durch Vorträge, die Presse und in Versammlungen

Z. Durch die Unterstützung der Königlichen Staatsbehörden durch kommunale und kirchliche Behörden.

  1. Durch die Gesetzgebung bezw. durch eine reichsgesetzliche Regelung. Dadurch können aber nur Einzelheiten getroffen werden.

  2. Durch Einrichtung einer strengen Zensur, die durch Ortskommissionen unterstützt wird.

  3. Durch einen Ersatz des Ministeriums des Innern - wir haben schon jetzt einen Erlass des Herrn Kultusministers über diese Angelegenheit - und durch Verfügungen der Königlichen Regierung.

  4. Durch Veranstaltung von mustergültigen Aufführungen kinematographischer Darstellungen.

Es werden bereits überall auf diesem Gebiete Versuche gemacht, aber von Gemeinden eingerichtete Kinos bestehen nur wenig. Das Schwerste bei der ganzen Angelegenheit ist die Herstellung von guten Films; man muss daher diese Bestrebungen vor allen Dingen unterstützen. Ich glaube und wünsche, dass Sie überall zur Gründung von Kommissionen schreiten werden und wenn Sie dann so die Gefahren, die riesengrossen Gefahren schlechter Kinos bekämpfen, so werden Sie ein gutes Werk an unserm deutschen Volke und vor allen Dingen an unserer deutschen Jugend tun.

Vorsitzender: Ich danke sämtlichen Herren, die zu dieser Sache gesprochen haben, für ihre recht interessanten Ausführungen. Ich möchte Sie bitten, allseitig zuzustimmen, dass wir dem Antrag des Referenten entsprechend eine Kommission wählen, die diese Angelegenheit zu prüfen hat und allen denjenigen Gemeinden, die diese Sache zur praktischen Ausführung bringen wollen, mit Rat und Tat zur Hand geht. Ich nehme an, dass Sie damit einverstanden sind und bringe ich für diese Kommission folgende Herren in Vorschlag: Landrat Luckhaus, Professor Dr. Sellmann, die Amtmänner Schlickau, Schwollmann, Busch, Korte und Berkermmm. Diese Kommission könnte sich, falls es erforderlich wäre, durch Kooptation vergrössern. Falls kein Widerspruch erhoben wird nehme ich Ihr Einverständnis als gegeben an. (Widerspruch erhebt sich nicht). Ich darf auch wohl annehmen, dass die ebengenannten Herren die Liebenswürdigkeit haben, dieses Amt zu übernehmen.


Remark

[S.a. KINK'001, KINK'002, KINK'003]

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