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#1724

Hamburger Fremden-Blatt, 22.12.1914

[Hamburger Fremden-Blatt 22.12.1914 Wie lange noch? Unter ...]

Hamburger Fremden-Blatt 22.12.1914

Wie lange noch?

Unter dieser Überschrift veröffentlicht die Fachzeitung für die gesamte Projektionskunst "Der Kinematograph" die Zuschrift eines in Nordamerika ansässigen langjährigen Freundes und Mitarbeiters, die die Beachtung weiterer Kreise verdient. Der Einsender sah in einem amerikanischen Theater lebender Bilder folgende Aufnahmen:

"Greueltaten der Deutschen. Die zerstörten Heimstätten. Witwen und Waisen der Belgier dem Verhungern nahe. Zehntausend neue Rekruten stellt England täglich ein. Zwanzig Meilen per Tag unter vollem Gepäck von 90 Pfund gehört zur täglichen Übung. Deutsche Gefangene in Belgien.

Der Einsender erhebt voll berechtigter Entrüstung Einspruch gegen diese nach dem Geschmack unserer Feinde zurechtgemachte optische Berichterstattung und fragte: "Wie lange noch müssen wir derartiges hier ansehen? Wie lange noch müssen wir warten, bis man deutsche Bilder zeigt, vom Generalstab beglaubigt?" Der Verfasser des Artikels, Dr. Berthold A. Baer, 1402 North American Building, Philadelphia, Pa. bittet darum, ihm Negative deutscher Kriegsbilder, Szenen vom Kriege, vom deutschen Heere, von der deutschen Heeresverpflegung, von den grossen Kanonen - der Amerikaner liest davon viel und ist für "grosse Eindrücke

sehr empfänglich -, Bilder vom Kaiser, vom Kronprinzen, von "U 9", von der Beschäftigung der in Deutschland Gefangenen usw., einzusenden. "Ich werde", so erklärt Dr. Baer, "diese Films hier drucken lassen und wöchentlich an Theater ausgeben, und werde die ganzen Nettoeinnahmen, abzüglich der Kosten und Reklame, dem deutschen Botschafter für das deutsche Rote Kreuz überweisen. Ich werde eine Reklame machen, die das ganze Land erschüttert und den deutschen Namen wieder in guten Klang bringt. Die Films indes müssen den offiziellen Stempel des Generalstabes oder der Regierung tragen, so dass ich Verleumdungen scharf entgegentreten kann. Herr Redakteur Emil Perlmann des "Kinematograph

gibt gern jede weitere Auskunft über mein Verhältnis zur Kinematographen-Industrie.

Die patriotische Bestrebung unseres Landsmannes verdient eifrige Unterstützung.

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