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#1385

Hamburger Fremdenblatt, 24.05.1896, Nr. 121 + Anzeige

[Hamburger Fremdenblatt 24.5.1896, Nr.121 + Anzeige Die lebende ...]

Hamburger Fremdenblatt 24.5.1896, Nr.121 + Anzeige

Die lebende Photographie betitelt sich eine Darstellung durch den sogenannten Cinematographen, eine Erfindung der Herren A. und C. Lumière aus Lyon. Die Erfindung beruht auf eine Erweiterung des Edison'schen resp. Anschütz'schen Schnellsehers und auf eine Projectirung der kleinen Bilder auf eine grosse Leinwand. Die Figuren auf den Bildern erscheinen fast in Lebensgrösse und bewegen sich in natürlicher Weise. Wir werden demnächst auf diese Ausstellung noch näher zurückkommen. Das Ausstellungslocal ist in der Kaiser Wilhelm-Strasse (S. Ins.)

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Hamburger Fremdenblatt 24.5.1896, Nr.121 [Anzeige; am 31. mit Titeln]

Lebende Photographie

dargestellt durch den

Kinematograph "Lumière

Kaiser Wilhelmstrasse 11-15, gegenüber d. Conventgarten.

Urtheile der Presse:

"Kölnische Zeitung", 21. April 1896

"Es ist bei dem Kinematographen Lumière, als wenn wir an einem weitgeöffneten Fenster ständen und hinausblickten, bald auf einen Fabrikhof, bald aus das weite Meer, bald auf einen grossstädtischen Bahnhof. Alles erscheint vor den Augen des Publikums mit solcher Natürlichkeit, dass dieses Ausrufe des Erstaunens nicht unterdrücken kann.

"Kölner Tageblatt", 20. April 1896

"Fürwahr es ist eine Reihe fesselnder Bilder, die der Kinematograph zeigt, dieser wunderbare Apparat, der das ganze Leben und Treiben der Menschen und alle Vorgänge der Natur getreu wiedergibt.

"Berliner Lokal-Anzeiger", 29. April 1896

"Die Bilder des Kinematographen Lumière erscheinen perspectivisch fast in Lebensgrösse und bringen schon durch diesen Umstand eine starke Wirkung hervor. Aber verblüfft, üherwältigt wird man, wenn der Apparat in Bewegung geräth und die Bilder Leben gewinnen. Es ist volles greifbares Leben, das sich vor den Augen abspielt. Über einen grossen Marktplatz fahren die Wagen hin und her, die Passanten eilen vorüber, das ganze unruhige, rastlose Treiben des geschäftigen Lebens rollt sich in natürlicher Bewegung ab.

"Vossische Zeitung", 29. April 1896

"Der Kinematograph Lumière liefert Bilder von berückender Wirkung, so beispielsweise Wasser-Scenen, die Wellenschlag und Brandung naturgetreu bis auf die kleinsten Kleinigkeiten wiedergeben, ferner die Darstellung des Abbruchs einer Mauer, man sieht die Mauer stürzen und aus den Trümmern erhebt sich eine mächtige Staubwolke, sie verdeckt die Arbeiter, verzieht sich, und man erblickt wieder die stämmigen Gesellen mit der Aufräumung beschäftigt.

Die Vorführungen beginnen regelmässig mit halben und ganzen Stunden.

Von 11 - 2 Uhr u. von 4 - 9 Uhr Nachm.

Eintrittskarte 50 ch, [Pfennig]

Reservierte Plätze 1 M.

Kinder in Begleitung von Erwachsenen die Hälfte

Eröffnung: Pfingst-Montag

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