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Electrotechnik und Maschinenbau, Wien, 1914, Jg. XXXII, Nr.29, S. 622
Künstliche Beleuchtung bei Filmaufnahmen
Ausser Quecksilberlampen werden zu diesem Zweck auch Bogenlampen verwendet. Die ersten sind vornehmlich für Auf nahmen geeignet, die in einer Ebene oder in einem kleinen Raum spielen. Für tiefe Szenen, namentlich Ballsäle und ähnliches verringert die grosse Lichtdiffusion den plastischen Eindruck und man nimmt einige Bogenlampen hinzu, zumeist von 40 bis 75 A, und zwar paarweise in Reihenschaltung an 110 V gelegt. Dienen die Lampen zur Seitenbeleuchtung, so werden sie ohne Glaskugel, sonst mit Opalglaskugel, gebraucht. Gewöhnlich werden Bogenlampen mit geneigten Kohlen verwendet; sie werden auch auf Ständern untergebracht, die leicht trausportierbar und verstellbar sind. Die Quecksilberlampen werden sowohl in Soffiten zur Deckenbeleuchtung als auch auf Lampenständern vertikal nebeneinander angeordnet. Das Zünden sämtlicher parallelgeschalteler Lampen geschieht durch einen kippbaren Quecksilberunterbrecher, der eine Selbstinduktion plötzlich zur Entladung bringt und dabei eine hohe Zündspannung an die Röhren heranführt. Schliesst man den Schalter B, so wird dadurch der Quecksilberunterbrecher C gekippt, der sich nun wie eine Quecksilberlampe entzündet (Fig. 3). Der mit C in Reihe geschaltete Widerstand D verhindert jedoch, dass C dauernd leuchtet. Beim Erlöschen entladet sich an den Klemmen der Lampe E die Selbstinduktionsspule P. Die Entzündung wird erleichtert, wenn man die negative Birne G der Quecksilberlampe mit einer Metallhülle H umgibt, welche mit dem Quecksilber einen Kondensator bildet, dessen Armatur U mit der positiven Klemme der Lampen verbunden ist. A ist ein Widerstand, welcher beim normalen Betrieb mit der Lampe in Reihe geschaltet ist. Die Leuchtstärken, welche bei Filmaufnahmen erforderlich werden, sind ausserordentlich hoch. Für einen Raum von 5 m Breite und 5 m Tiefe sind etwa 60 000 NK erforderlich, entsprechend 25 kW Stromverbrauch der Quecksilberlampe; bei Bogenlampen ist eine grössere Lichtstärke wegen der geringeren aktinischen Wirkung der Strahlen erforderlich. (Lumière Electrique, 11.4.1914.)

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